Ein Rezept mit Topfen-Mürbteig
Apfelkuchen-Rezepte kann man nie genug haben, besonders dann nicht, wenn die Sammlung durch ein Rezept mit vielen Kindheitserinnerung erweitert wird. Ich denke noch oft an die Tage, an denen meine Großmutter ihr köstliches Apfelschlangel aus dem Ofen holte, wenn der Duft von Zimt und gebackenen Äpfeln das Haus verzauberte und wenn ich es einfach nicht erwarten konnte, bis sie mir endlich ein Stück davon reichte.
Meine Großmutter hatte ein großes Repertoire an Apfelrezepten. Galt es doch, die vielen, vielen Äpfel, die unser Garten jedes Jahr hergab, im Laufe des Winters in köstliche Mittagessen und Kuchen zu verpacken. So zauberte sie den weltbesten Apfelstrudel, verwöhnte uns mit Apfelradeln, Apfelspatzen, Apfelkuchen und auch mit ihrem Apfelschlangel. Ich liebte es, dieses Apfelschlangel, denn der Teig schmeckte einfach anders. Erst viel später wurde mir bewusst, woran dies lag. Sie hatte einfach Topfen in den Teig geknetet. Leider hat sie uns ihr Rezept nicht hinterlassen. Vielleicht hatte sie es auch nur im Kopf. Ich habe jedenfalls ein bisschen herumexperimentiert und das Ergebnis kommt fast an das Schlangel von meiner Großmutter heran.
Ich habe diesen köstlichen Kuchen mit Lebkuchenbröseln garniert. Der Grund dafür ist Mr BlueberryBasket. Sobald es draußen ein bisschen kälter wird, bekommt er unendliche Sehnsucht nach Lebkuchen. Da ich den Armen nun mal nicht leiden sehen kann, habe ich unsere geschmacklichen Vorlieben zu vereinen versucht. Ja, und das ist dann halt dabei herausgekommen.
Ein weiteres Apfelrezept meiner Großmutter ist ihre Apfel-Mandel-Tarte.
Apfelschlangel mit Lebkuchen
aus Topfen-Mürbteig
ergibt 2 große Apfelschlangel:
500 g Mehl, universal
100 g Zucker
200 g Butter
250 g Topfen
1 Ei
etwas Salz
1,5 kg Äpfel
1 Zitrone
100 g Lebkuchen
4 EL Orangenmarmelade
Zimt
6 EL Zucker (je nach Geschmack und Säure der Äpfel)
1 Eidotter
1 EL Milch
Sauerrahm, Crème Fraîche oder Mascarpone zum Servieren
Den Backofen auf 160°C Heißluft (180°C Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Für den Teig das Mehl, den Zucker und das Salz in einer Schüssel vermengen. Die kalte Butter in Stücken dazugeben und mit den Fingern verbröseln. Mit dem Topfen und dem Ei zu einem Mürbteig verkneten. Im Kühlschrank ca. 30 Minuten rasten lassen.
Die Äpfel schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Mit Zitronensaft, Zucker, Zimt und Orangenmarmelade vermengen.
Die Hälfte des Teiges auf einem Bogen Backpapier zu einem länglichen Oval ausrollen und alles auf ein Backblech legen. Ein Viertel des Lebkuchens zerkrümeln (entweder mit den Händen oder in der Küchenmaschine) und mittig und der Länge nach auf dem Teig verteilen. Die Hälfte der Äpfel so darauf verteilen, dass ein ca. 4-5 cm breiter Rand frei bleibt. Die Ränder nach oben einschlagen. Dotter und Milch verquirlen und den Teig des Apfelschlangels damit bestreichen. Ein weiteres Viertel der Lebkuchenkrümel auf die Äpfel streuen.
Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren. Es kann der Teig aber auch eingefroren oder einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. In diesem Fall die dafür notwendige Apfelfülle erst bei der nächsten Zubereitung herstellen.
Das Apfelschlangel bei 160°C ca. 45-50 Minuten backen.
Entweder warm oder ausgekühlt mit Crème Fraîche/Sauerrahm/Mascarpone servieren.