„I don’t drink coffee I take tea my dear.“
Sting, Englishman in New York
Herzlich willkommen zum zweiten Teil meiner Afternoon Tea Serie. Hat euch der erste Teil schon etwas auf den Geschmack gebracht? Oder hat vielleicht auch der eine oder andere bereits die Scones nachgebacken? Wenn ihr auch nur eine der beiden Fragen mit „ja“ beantworten könnt, dann seid ihr sicherlich derselben Meinung wie Agatha Christie:
„Tea! Bless ordinary everyday afternoon tea!“
Agatha Christie
Afternoon Tea Etiquette
Besonders in einigen noblen, englischen Hotels, wo Afternoon Tea zur fixen Tagesordnung gehört, ist man allerdings auch auf die Einhaltung gewisser zeremonieller Schritte und bestimmter Verhaltensregeln bedacht. Wenn ihr also nicht als unwissender Tourist auffallen wollt, wenn ihr einer traditionellen Afternoon Tea Einladung einer Freundin folgt oder eine solche organisiert, dann solltet ihr euch die folgenden Grundsätze der Afternoon Tea Etiquette merken.
Einladung
Ihr wollt selber zum Tee einladen. Am besten macht man das mit einer hübschen Karte. Der beste Start für eine besondere Einladung.
Begrüßung
Eine herzliche Begrüßung eurer Freunde lässt den entspannten Nachmittag beginnen. (Eigentlich ist es völlig überflüssig, diese Regel aufzuschreiben, denn das macht ihr ja sowieso.)
Serviette
Sobald ihr Platz genommen habt, entfaltet die Serviette und legt sie euch auf den Schoß. Solltet ihr euren Platz für kurze Zeit verlassen, die Serviette einfach auf den Sessel legen, nicht neben euren Teller. Auch persönliche Gegenstände wie Handy, Sonnenbrillen, Handtaschen etc. haben nichts am Tisch zu suchen.
Tee oder Milch, was kommt zuerst?
Darüber gibt es keine einhellige Meinung. Angeblich gossen im 19. Jahrhundert Menschen niedrigerer sozialer Herkunft zuerst Milch in die Tasse um etwaige Sprünge durch den heißen Tee zu verhindern. Reichere Leute besaßen damals offensichtlich hitzebeständigeres Porzellan, denn bei ihnen kam der Tee zuerst. Auch heute wird meist Tee zuerst eingeschenkt. Natürlich ist es auch erlaubt, seinen Tee mit Zitronensaft zu trinken. Milch UND Zitronensaft sollte man aber tunlichst vermeiden!
Das Umrühren
Beim Umrühren gilt es, an drei besondere Regeln zu denken. Erstens, der Teelöffel wird in der Tasse nur nach vor und wieder zurück bewegt, also nicht im Kreis. Wenn man sich die Tasse als Uhr vorstellt, so beginnt man am besten bei 6 Uhr, bewegt den Löffel langsam auf 12 (gerade, nicht im Halbkreis!), wieder auf 6 und nochmals auf 12. Zweitens, diese Bewegung muss völlig geräuschlos erfolgen, also kein Klinkern mit dem Löffel am Tassenrand! Und drittens, sobald das Rühren beendet ist, wird der Löffel hinter der Tasse auf die Untertasse gelegt. Hinten, und keinesfalls vorne!
Das richtige Halten der Tasse
Hat man an einem normalen Esstisch Platz genommen und es wird auch dort der Tee serviert, so ist es völlig in Ordnung, wenn man die Tasse einfach zum Trinken hochhebt. Es kann aber auch vorkommen, dass der Tee an einem kleinen Beistelltisch am Wohnzimmersofa serviert wird. In diesem Fall hebt man Untertasse und Tasse hoch. Beim Trinken wird die Untertasse mit der linken Hand gehalten und die rechte Hand hebt die Tasse zum Trinken hoch.
Viele Menschen glauben, dass es als nobel gilt, wenn der kleine Finger beim Trinken weggestreckt wird. Das ist allerdings ein wirklicher Fauxpas. Damit werdet ihr höchsten als „ahnungslos“ identifiziert.
Und zuletzt, beim Trinken schaut man immer in die Tasse und nicht über den Tassenrand hinaus!
Das Verspeisen der Scones
Zunächst einmal, der Name dieses traditionellen und unverzichtbaren Gebäcks beim Afternoon Tea wird in England ‚skon’ ausgesprochen und nicht ‚skoun’. Verspeist wird er am besten, indem man kleine Stücke abbricht (besonders wenn die Scones eher bröselig sind) und jeden Bissen mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade bestreicht. Auch hier ist man sich nicht einig, ob zuerst Clotted Cream und dann Erdbeermarmalade kommt oder umgekehrt.
Eine andere Methode ist, die Scones mit dem Messer horizontal durchzuschneiden und dann mit den beiden Köstlichkeiten zu bestreichen.
Auf jeden Fall gibt man sich zuerst je einen Löffel Clotted Cream und Marmelade auf den eigenen Teller, bevor man sie auf das Gebäck streicht, also nie direkt vom Servierschüsselchen auf den Scone!
Die richtige Reihenfolge
Bei einem richtigen Afternoon Tea werden neben Scones auch noch Kuchen, Törtchen aber auch pikante Kleinigkeiten serviert. Es ist allgemein üblich, dass man zuerst mit den pikanten Speisen (z.B. Sandwiches) beginnt, dann mit den Scones fortsetzt und Kuchen und Törtchen den krönenden Abschluss bilden lässt. Manchmal werden aber auch die Scones zuerst gegessen, besonders dann, wenn sie noch warm sind.
So, das waren nun eine Menge Regeln, und wenn ihr nicht gerade im Ritz in London Afternoon Tea einnehmt, dann könnt ihr diese Regeln ja mit einem kleinen Augenzwinkern betrachten. Was ihr aber immer bedenken sollt: der Afternoon Tea ist die Zeit für eine Tasse Tee in entspannter Runde. Genießt diese Zeit!
Zuletzt möchte ich noch einmal auf das Gewinnspiel hinweisen, das im nächsten Blogbeitrag in etwa einer Woche startet. Ich hoffe, ihr seid alle dabei!
Außerdem möchte ich mich nochmals bei Nora von Seelensachen-Fotografie für die tollen Fotos bedanken!
Victoria Sponge Cake mit Mangocurd
Für eine Torte (26 cm Durchmesser)
6 Eier
200 g Zucker
150 g Mehl (universal)
100 g Butter (geschmolzen)
Für den Mangocurd:
350 ml Mangosaft
100 g Zucker
30 g Speisestärke
3 Eidotter
1 EL Butter
1-2 Mangos, in Spalten geschnitten
2 EL Mascarpone
120 ml Schlagobers
Den Backofen auf 160°C Heißluft (180°C Ober-Unterhitze) vorheizen.
Ein Torten form (26 cm Durchmesser) mit Butter bestreichen und mit Mehl bestäuben.
Für die Torte die Eiklar zu halbfestem Schnee schlagen. Langsam den Zucker einrieseln lassen und so lange weiterschlagen, bis der Schnee sehr fest ist. Die Eidotter kurz verrühren und zum Eischnee geben. Mit einem Schneebesen die Eidotter sehr vorsichtig unterheben. Das Mehl löffelweise dazugeben und weiter vorsichtig unterheben. Zuletzt die geschmolzene Butter vorsichtig unterheben. (Alternativmethode: Die ganzen Eier und den Zucker in der Küchenmaschine so lange mixen, bis die Masse ganz hell und sehr fluffig geworden ist. Das dauert ca. 15 Minuten. Dann vorsichtig das Mehl und die Butter unterheben.) In die Tortenform füllen und ca. 25 – 30 Minuten backen. Auskühlen lassen und aus der Form nehmen.
Für den Mangocurd alle Zutaten in einem Topf gut verrühren und langsam erhitzen. Dabei ständig rühren. Wenn die Creme schön zähflüssig ist, vom Herd nehmen. Sie soll nicht kochen. In eine Schüssel füllen und mit Frischhaltefolie abdecken. (Den Curd abdecken, nicht die Schüssel!) Für mindestens 4 Stunden kühl stellen.
Die ausgekühlte Torte in der Mitte durchschneiden und die untere Hälfte mit den Mangospalten belegen. Das Schlagobers steif schlagen. Den Mangocurd mit einem Handrührgerät glatt verrühren. Den Mascarpone unterrühren. Das steif geschlagene Obers unterheben. Den Mangocurd auf den Mangospalten verteilen und den oberen Tortenboden daraufsetzen. Mit Zucker bestreuen.
Mini-Quiches mit Birnen und Blauschimmelkäse
Für ca. 9-10 Törtchen (Durchmesser 10 cm):
250 g Mehl (universal)
125 g Butter (kalt)
1 Eidotter
2 EL kaltes Wasser
Salz
1 kleine Zwiebel
1 EL Butter
3 Zweige frischer Thymian (oder 1 TL getrockneter Thymian)
2 Eier
80 ml Schlagobers
etwas geriebene Muskatnuss
2 Birnen
50 g Blauschimmelkäse
Salz, Pfeffer
Für das Dressing:
2 EL Olivenöl
2 EL Walnussöl
1 EL Balsamico Essig
25 g Walnüsse
Zum Garnieren:
etwas Brunnenkresse und Thymian
Den Backofen auf 180°C Heißluft (200°C Ober-Unterhitze) vorheizen.
Für den Teigboden das Mehl, das Salz und die kalte Butter miteinander verbröseln. In der Mitte eine Mulde machen. Den Eidotter und das Wasser miteinander verquirlen und in die Mulde gießen. Mit einer Gabel locker vermischen, bis die Zutaten anfangen, sich zu einem Teig zu verbinden. Mit den Händen alles schnell zu einem glatten Teig verkneten. Nur sehr kurz kneten!
Die Törtchenformen mit Butter bestreichen und mit Mehl bestäuben. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ½ cm dick ausrollen. Runde Teigscheiben mit 1-2 cm größerem Durchmesser als die Törtchenformen ausschneiden. Die Teigscheiben vorsichtig in die Formen heben und leicht am Boden und am Rand andrücken. Überstehenden Teig abschneiden. Die Törtchen blind backen (ca. 15 – 20 Minuten). (Zum Blindbacken Backpapierstücke auf den Teig legen und getrocknete Linsen in die Törtchenformen füllen. Damit wird ein Zusammenrinnen des Teiges beim Backen verhindert.) Das Backpapier mit den Linsen entfernen.
Die Zwiebel fein hacken und mit dem Thymian in der Butter langsam braten bis die Zwiebel zu karamellisieren beginnt (ca. 10 – 15 Minuten). Die Zwiebel auf den Törtchenböden verteilen. Die Birnen schälen, entkernen und in Spalten schneiden. Die Spalten auf der Zwiebel legen. In einer Schüssel das Obers, die Eier, Salz, Pfeffer und Muskatnuss mit einem Schneebesen gut verrühren und auf die Birnen gießen. Den Blauschimmelkäse in Stücke brechen oder schneiden und auf den Törtchen verteilen.
Bei 160°C Heißluft (180°C Ober-Unterhitze) ca. 15 Minuten backen.
Für das Dressing die Walnüsse hacken und in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten. Die Öle und den Essig miteinander vermengen und die Walnüssen unterrühren. Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Törtchen aus der Form lösen oder in der Form, mit etwas Dressing beträufelt und mit Brunnnenkresse und Thymian garniert, servieren.
Anmerkung: Die Teigböden können schon einige Tage vorher gebacken und dann eingefroren werden. Bevor sie mit der Füllung neuerlich gebacken werden, müssen sie aber komplett aufgetaut werden.
Hier sind die Rezepte zum Ausdrucken:
- [b]Für eine Torte (26 cm Durchmesser)[/b]
- 6 Eier
- 200 g Zucker
- 150 g Mehl (universal)
- 100 g Butter (geschmolzen)
- [br]
- [b]Für den Mangocurd:[/b]
- 350 ml Mangosaft
- 100 g Zucker
- 30 g Speisestärke
- 3 Eidotter
- 1 EL Butter
- [br]
- 1-2 Mangos, in Spalten geschnitten
- 2 EL Mascarpone
- 120 ml Schlagobers
- Den Backofen auf 160°C Heißluft (180°C Ober-Unterhitze) vorheizen.
- Ein Torten form (26 cm Durchmesser) mit Butter bestreichen und mit Mehl bestäuben.
- Für die Torte die Eiklar zu halbfestem Schnee schlagen. Langsam den Zucker einrieseln lassen und so lange weiterschlagen, bis der Schnee sehr fest ist. Die Eidotter kurz verrühren und zum Eischnee geben. Mit einem Schneebesen die Eidotter sehr vorsichtig unterheben. Das Mehl löffelweise dazugeben und weiter vorsichtig unterheben. Zuletzt die geschmolzene Butter vorsichtig unterheben. (Alternativmethode: Die ganzen Eier und den Zucker in der Küchenmaschine so lange mixen, bis die Masse ganz hell und sehr fluffig geworden ist. Das dauert ca. 15 Minuten. Dann vorsichtig das Mehl und die Butter unterheben.) In die Tortenform füllen und ca. 25 – 30 Minuten backen. Auskühlen lassen und aus der Form nehmen.
- Für den Mangocurd alle Zutaten in einem Topf gut verrühren und langsam erhitzen. Dabei ständig rühren. Wenn die Creme schön zähflüssig ist, vom Herd nehmen. Sie soll nicht kochen. In eine Schüssel füllen und mit Frischhaltefolie abdecken. (Den Curd abdecken, nicht die Schüssel!) Für mindestens 4 Stunden kühl stellen.
- Die ausgekühlte Torte in der Mitte durchschneiden und die untere Hälfte mit den Mangospalten belegen. Das Schlagobers steif schlagen. Den Mangocurd mit einem Handrührgerät glatt verrühren. Den Mascarpone unterrühren. Das steif geschlagene Obers unterheben. Den Mangocurd auf den Mangospalten verteilen und den oberen Tortenboden daraufsetzen. Mit Zucker bestreuen.
- [b]Für ca. 9-10 Törtchen (Durchmesser 10 cm):[/b]
- 250 g Mehl (universal)
- 125 g Butter (kalt)
- 1 Eidotter
- 2 EL kaltes Wasser
- Salz
- 1 kleine Zwiebel
- 1 EL Butter
- 3 Zweige frischer Thymian (oder 1 TL getrockneter Thymian)
- 2 Eier
- 80 ml Schlagobers
- etwas geriebene Muskatnuss
- 2 Birnen
- 50 g Blauschimmelkäse
- Salz, Pfeffer
- [br]
- [b]Für das Dressing:[/b]
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Walnussöl
- 1 EL Balsamico Essig
- 25 g Walnüsse
- [br]
- [b]Zum Garnieren:[/b]
- etwas Brunnenkresse und Thymian
- Den Backofen auf 180°C Heißluft (200°C Ober-Unterhitze) vorheizen.
- Für den Teigboden das Mehl, das Salz und die kalte Butter miteinander verbröseln. In der Mitte eine Mulde machen. Den Eidotter und das Wasser miteinander verquirlen und in die Mulde gießen. Mit einer Gabel locker vermischen, bis die Zutaten anfangen, sich zu einem Teig zu verbinden. Mit den Händen alles schnell zu einem glatten Teig verkneten. Nur sehr kurz kneten!
- Die Törtchenformen mit Butter bestreichen und mit Mehl bestäuben. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ½ cm dick ausrollen. Runde Teigscheiben mit 1-2 cm größerem Durchmesser als die Törtchenformen ausschneiden. Die Teigscheiben vorsichtig in die Formen heben und leicht am Boden und am Rand andrücken. Überstehenden Teig abschneiden. Die Törtchen blind backen (ca. 15 – 20 Minuten). (Zum Blindbacken Backpapierstücke auf den Teig legen und getrocknete Linsen in die Törtchenformen füllen. Damit wird ein Zusammenrinnen des Teiges beim Backen verhindert.) Das Backpapier mit den Linsen entfernen.
- Die Zwiebel fein hacken und mit dem Thymian in der Butter langsam braten bis die Zwiebel zu karamellisieren beginnt (ca. 10 – 15 Minuten). Die Zwiebel auf den Törtchenböden verteilen. Die Birnen schälen, entkernen und in Spalten schneiden. Die Spalten auf der Zwiebel legen. In einer Schüssel das Obers, die Eier, Salz, Pfeffer und Muskatnuss mit einem Schneebesen gut verrühren und auf die Birnen gießen. Den Blauschimmelkäse in Stücke brechen oder schneiden und auf den Törtchen verteilen.
- Bei 160°C Heißluft (180°C Ober-Unterhitze) ca. 15 Minuten backen.
- Für das Dressing die Walnüsse hacken und in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten. Die Öle und den Essig miteinander vermengen und die Walnüssen unterrühren. Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Törtchen aus der Form lösen oder in der Form, mit etwas Dressing beträufelt und mit Brunnnenkresse und Thymian garniert, servieren.