Die Schinkenfleckerl, das ist ein Gericht aus meinen Kindheitstagen. Damals war es meine Großmutter, die tagtäglich in der Küche am Ofen stand. Sie hatte noch eine ganz altmodische Küche, keinen Elektroherd und keine Einbauküche. Ihre Küche bestand aus einem alten Holzofen, der dann irgendwann gegen ein neueres Modell ausgetauscht wurde, einer alten Kredenz, in der sich ihre Töpfe, Pfannen, ihr Geschirr und auch ein paar Lebensmittel, wie Mehl, Zucker, Salz, etc. befanden. Außerdem gab es in dieser Kredenz ein Kästchen, in dem das Brot lag. Nur das Brot auf einem Küchentuch und einem Messer daneben. Und wenn wir Hunger hatten, so nahm meine Oma das Brot aus der Kredenz, hielt es gegen ihren Körper und schnitt mit dem Messer eine Schnitte herunter. Meistens holte sie dann den Schmalztopf aus der Speis (Speisekammer) und bestrich unser Brot mit der weißen Köstlichkeit. Mit viel Salz und gelegentlich auch mit etwas Zwiebel war das damals tatsächlich eine Köstlichkeit.
Außerdem versteckte sie in der Kredenz immer wieder Süßigkeiten, wie Schokolade oder Kekse. Wenn sie nicht wollte, dass wir sie finden, dann versuchte sie sie immer gut zu tarnen, aber wir kannten Ihre Verstecke mit der Zeit und fanden eigentlich immer das, wonach wir gerade suchten. Meist durften wir dann auch ein Stück oder ein paar Kekse haben, aber nie alles, denn die Kekse sollte ja für Weihnachten aufgehoben werden oder die Schokolade würde sie ja noch für ein bestimmtes Rezept brauchen.
Was die Küche meiner Oma auch noch so gemütlich machte, war der Küchentisch, an dem so oft jemand saß. Entweder war’s der Opa oder es war gerade einer ihrer Freunde da, mit dem sie in der Küche tratschten. Oder es war einfach nur die Oma, die sich zum Gemüseputzen oder Kartoffelschälen hinsetzte und immer etwas zu erzählen wusste.
Meine Großmutter kochte jeden Tag für uns. Meist gab es sehr einfache Gerichte, viel Gemüse, aber schon auch immer wieder Fleisch, denn darauf legte der Opa großen Wert. Und eines dieser Gerichte waren Schinkenfleckerl. Sie machte sie auf zwei verschiedene Arten, entweder als Auflauf oder einfach nur in der Pfanne. Und beides schmeckte himmlisch. Besonders wenn es einen saftigen grünen Salat aus dem Garten dazu gab.
Das Rezept, das ihr in meinem Blog findet, ist nicht ganz original von der Oma. Ich habe es ein wenig abgewandelt, zum Beispiel den Sauerrahm durch Ricotta ersetzt und auch die gehackten Frühlingszwiebeln sind dazugekommen.
Auch wenn die Schinkenfleckerl ein so typisch österreichisches und eigentlich uraltes Gericht ist, so kann es doch noch immer Begeisterungsstürme hervorrufen. Aber vielleicht deswegen, weil es so einfach und bodenständig ist. Wer weiß!
So, aber hier ist nun mein Rezept.
Schinkenfleckerl
400 g Fleckerl, Hörnchen, kleine Fusilli, etc.
100 g Butter
3 Eier
200 g Ricotta
4 Frühlingszwiebeln
300 g Speckwürfeln oder Schinken
250 g geriebener Käse
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Majoran getrocknet
Die Fleckerl in Salzwasser kochen, bis sie weich sind, aber noch Biss haben.
Die Butter mit den Eidottern schlagen, dann den Ricotta untermixen. Die Frühlingszwiebeln putzen und sehr klein hacken. Das geht am besten in einer Küchenmaschine (Cutter). Falls ihr keine gewürfelten Speckstückchen habt, den Speck oder Schinken klein würfeln. Die Frühlingszwiebeln, den Speck, 200 g des geriebenen Käses, den zerdrückten Knoblauch, Salz, Pfeffer und Majoran mit der Butter-Eier-Ricotta-Masse verrühren. Die abgeseihten Fleckerl untermischen. Die Eiklar zu Schnee schlagen und unterheben. In eine gebutterte Auflaufform füllen und mit dem restlichen Käse bestreuen.
Bei 180° C (160° Heißluft) ca. 35-40 Minuten im Backofen überbacken. Mit einem grünen Salat servieren.
Und hier ist das Rezept zum Ausdrucken:
- 400 g Fleckerl, Hörnchen, kleine Fusilli, etc.
- 100 g Butter
- 3 Eier
- 200 g Ricotta
- 4 Frühlingszwiebeln
- 300 g Speckwürfeln oder Schinken
- 250 g geriebener Käse
- 2 Knoblauchzehen
- Salz, Pfeffer
- Majoran getrocknet
- Die Fleckerl in Salzwasser kochen, bis sie weich sind, aber noch Biss haben.
- Die Butter mit den Eidottern schlagen, dann den Ricotta untermixen. Die Frühlingszwiebeln putzen und sehr klein hacken. Das geht am besten in einer Küchenmaschine (Cutter). Falls ihr keine gewürfelten Speckstückchen habt, den Speck oder Schinken klein würfeln. Die Frühlingszwiebeln, den Speck, 200 g des geriebenen Käses, den zerdrückten Knoblauch, Salz, Pfeffer und Majoran mit der Butter-Eier-Ricotta-Masse verrühren. Die abgeseihten Fleckerl untermischen. Die Eiklar zu Schnee schlagen und unterheben. In eine gebutterte Auflaufform füllen und mit dem restlichen Käse bestreuen.
- Bei 180° C (160° Heißluft) ca. 35-40 Minuten im Backofen überbacken. Mit einem grünen Salat servieren.